Mitte September des vergangenen Jahres ging die Nachricht durch die Medien, dass in der Abtei Maria Laach vor 45 Jahren gestohlene Kirchenfiguren von
Unbekannten abgestellt wurden. Wie sich herausstellte, gehörte auch die Verkündigungsszene aus unserem Hochaltar zu den Fundstücken.
Wann kommt diese Figurengruppe wieder nach Mersch an ihren angestammten Platz
wurde ich in letzter Zeit häufiger gefragt. Dass es noch einige Geduld bis zur Rückkehr braucht, werde ich im Folgenden darlegen. Seit Herbst 2015 sind Teile der Bildtafeln in unseren Altar mit Japanpapier beklebt, da sich bei einer Besichtigung durch Vertreter des Landesamtes für Denkmalschutz (LAD) herausstellte, dass Farbabplatzungen drohten. Außerdem wurden auch Beschädigungen an Figuren des Altaraufsatzes (Retabel) festgestellt. Mit Vertretern des Bistums und der unteren Denkmalbehörde in Jülich wurden Überlegungen diskutiert, wie die Schäden zu beheben seien. Dann kam die Nachricht vom Fund der gestohlenen Figurengruppe. Bei einem weiteren Treffen mit Vertretern des Bistums und der LAD wurde über eine Gesamtsanierung des Antwerpener Schnitzaltares nachgedacht, der in 2020 seinen 500-sten Geburtstag feiert.
Es ergab sich der glückliche Umstand, dass mit Frau Denhoff eine Studentin gefunden wurde, die sich im Rahmen ihrer Masterarbeit damit befasst, den Umfang und die Kosten für eine mögliche Sanierung zu ermitteln. Betreut wird sie seitens des LAD von Herrn Peez und von Frau Prof. Dr. R. Urbanek, Leiterin des Instituts für Restaurierungs- und Konservierungswissenschaft an der Fachhochschule Köln. In Absprache mit dem Bischöflichen Generalvikariat wurde daher die wiedergefundene Figurengruppe dem LAD zu Untersuchungszwecken zur Verfügung gestellt.
Zurzeit ist Frau Denhoff Dauergast in unserer Kirche, da sie ihre Untersuchungen u.a. auch Röntgenaufnahmen des Retabels durchführt. Dazu musste vorübergehend ein Gerüst am Altar aufgestellt werden. Voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte sollen die Bildtafeln abgebaut und in die Werkstätten des LAD gebracht werden. Dort sollen diese restauriert werden. Zu gegebener Zeit werde ich Sie darüber informieren, wie es mit der Sanierung des Retabels weitergeht. Es wird mit Sicherheit ein langfristiges Projekt sein, da Zuschüsse bei verschiedenen Institutionen beantragt, aber auch Spenden gesammelt werden müssen.
Hans Mainz (GR St. Agatha Mersch-Pattern)