Liebe Mitchristen der Pfarrei Hl. Geist Jülich!
Die Tendenz des modernen Menschen geht dahin, Religion und Glauben in den privaten Bereich zu verbannen. Ich denke aber, als Christen dürfen wir uns nicht zurückziehen, sondern wir sind durch die Taufe dazu be-rufen, Jesu Botschaft in die Welt zu tragen. Sicher lässt uns die Aussage Jesu aufhorchen, dass ein Verkünder der Frohen Botschaft mit Schwierigkeiten zu rechnen hat.
Seht, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe … Und ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden.“ (aus: Mt 10, 16-33).
Wer sind die Feinde der Boten Christi, damals und heute? Was sind die Gründe für eine Feindschaft gegen die Botschaft Jesu? Werfen wir einen Blick zurück in die Zeit Jesu. Die Christen waren eine hoffnungslose Minderheit, gegen ihren Glauben kündigte sich massiver Widerstand an. Für die Christen dieser Zeit galten die Worte Jesu zu Recht:
Fürchtet euch nicht vor den Menschen!
Sie hatten die ermutigenden Worte Jesu sehr dringend nötig:
Keiner der Spatzen fällt vom Dach ohne den Willen des Vaters … Ihr seid mehr wert als alle Spatzen zusammen.
In Zeiten der Bedrängnis mag das alles richtig sein. Aber wie ist das heute bei uns? Die Kirche hat mit vielen Staaten Konkordate geschlossen und sich damit ihren Platz in der Gesellschaft für lange Zeit gesichert. Dennoch gibt es auch heute Schattenseiten, die Art der Verfolgungen ist heute anders. Klingt so gesehen die Rede Jesu über die Furcht der Christen nicht als übertrieben, als überholt, als für uns nicht mehr relevant? Wenn wir es recht bedenken, müssen wir wohl antworten: Nein. Denn auch wir werden auf Formen von Widerstand und Verfolgung stoßen – in unserem Alltag und bei Christen in vielen Teilen der Welt. Die Gegner der Kirche – gleich welcher Tendenz oder Weltanschauung – sie meinen sicher zu wissen, was der Mensch braucht, um ein sinnerfülltes und glückliches Leben zu führen.
Davon unterscheiden wir uns als Christen: Wir wissen nicht so sicher, was uns das Glück bringt. Wir halten uns offen, wir glauben und hoffen auf Gott hin. Wir erwarten unser endgültiges Glück von Gott. Nichts, was vergeht, kann uns das ersetzen, was uns Gott verheißt. Die biblischen Texte bestärken uns in diesem Glauben. Die denkbar größte Macht der Welt – Gott – ist mit uns, wer kann uns letztlich schaden?
Mit lieben Grüßen und guten Wünschen
Ihr Pfr. Paul Cülter