Ausführlicher und lesenswerter Bericht von glockenmuseum.de (PDF)
Man darf aber nicht vergessen, dass sich im Turm auch eine der ältesten Glocken im Bistum Aachen befindet! Die Sterbeglocke wurde um das Jahr 1200 herum gegossen. Äußerlich weist sie keine Verzierungen auf, für romanische Glocken ist dies typisch.
Aufgrund ihrer Form gehört sie in die Kategorie der sogenannten Zuckerhutglocken. Glocken dieser Art wurden ungefähr ab 1150 bis ca. 1350 gegossen. Durch Umgüsse im 15. Jahrhundert, der Blütezeit des Glockengusses in Europa, sind auch entsprechend viele Zuckerhutglocken verloren gegangen.
Jene in Barmen ist uns aber bis heute glücklicherweise erhalten geblieben und wird aufgrund ihres hohen Alters geschont, da sie nur zu Beerdigungen erklingt. 1439 goss der Kölner Meister Christian Kloit zwei größere Glocken für St. Martinus. Von diesem Glockengießer sind uns im gesamten Bistum Aachen nur vier Exemplare erhalten geblieben. Umso schöner ist es, dass in Barmen gleich zwei Glocken dieses Gießers vorhanden sind!
Sie bilden eines von wenigen, aus einem Guss stammenden mittelalterlichen Glockenduetten im Rheinland. Beide Glocken in Barmen tragen Inschriften in gotischen Majuskeln. Weitere Verzierungen sind nicht vorhanden. Die Glocken sind relativ schlicht gestaltet. Die kleinere der beiden Glocken von 1439, die Marienglocke, wurde 1986 geschweißt.
Dennoch: In Barmen hängt ein Geläut, dessen historischer Wert kaum zu beziffern ist. Es vereinigt Glocken aus zwei bedeutenden Epochen des Glockengusses im Rheinland.
Text aus der Aachener Kirchenzeitung von Matthias Dichter
Wollen Sie die Glocken in ihrem vollen Geläut einmal hören?
https://youtu.be/5z7I4Tqm9Jo