Eine Pilgerreise nach Lourdes 2024

Kategorie(n): Allgemein

Am 28. August ging es mit dem Reisebus los – Pfarrer Frisch erteilte allen Pilgerinnen und Pilgern den Reisesegen und erläuterte die Fahrstrecke, die am 1. Tag über Luxemburg, Metz, Dijon, Lyon nach Valence im südlichen Rhonetal führte. Dem Charakter der Reise entsprechend hatte er für alle ein Pilgerheft zusammengestellt, dazu gab es noch Blätter für Laudes, Hymnen und Mariengebete für das Beten auf der Fahrt.

Nach Ankunft in Valence blieb noch Zeit zum Stadtbummel mit Besichtigung der romanischen Kathedrale, des alten Stadtkerns und eines schönen Parks an der Rhone, um danach ein leckeres Mahl unter Bäumen bei sommerlichen Temperaturen einzunehmen.

Am 2. Reisetag ging die Fahrt bis Orange, durch die Camargue und über Toulouse Richtung Pyrenäen bis nach Lourdes, wieder begleitet von Gebeten, Liedern und einem Film über die Hl. Bernadette. Nach dem Einchecken im Hotel „Christ Roi“ nahe dem Heiligen Bezirk blieb noch genug Zeit zu einem ersten Gang zur Grotte, in der Bernadette 18-mal ihre Marienerscheinungen hatte. Nach dem Abendessen konnten wir bereits an der täglichen Lichterprozession teilnehmen.

Nach der Morgenmesse lernten wir in Lourdes die Lebensspuren von Bernadette kennen: die Mühle, in der sie am 7.1.1844 geboren wurde; die Pfarrkirche, in der sie getauft wurde; das armselige Cachot, das ehemalige Gefängnis, in dem die Familie mit vier Kindern in einem Raum leben musste, nachdem der Vater seine Arbeit als Müller verloren hatte – unvorstellbar für uns!
Am Nachmittag konnten wir den heiligen Bezirk mit der Grotte, die große Basilika, die riesige unterirdische Kirche, die Badehäuser für die Kranken, die offenen Gebäude mit den vielen Opferkerzen erkunden. An der Grotte empfing Bernadette die Aufträge der Gottesmutter: nach einer Quelle zu graben, sich im Wasser zu waschen, eine Kapelle bauen zu lassen und in Prozessionen zu kommen.

Am folgenden Tag konnten die Frühaufsteher um 6 Uhr an dem großen Kreuzweg über den Espelugeshügel teilnehmen, die anderen am Nachmittag im heiligen Bezirk. Sakraments – und Lichterprozession waren tägliche Ereignisse, ebenso das Zusammensein in der Hotellobby.

Höhepunkt am Sonntag war die internationale Messe, an der viele Kranke in Rollstühlen vor dem Altar teilnahmen. Neben vielen Bischöfen und Priestern, darunter auch Pfarrer Frisch, sowie Laiengruppen mit Fahnen durften auch wir mit unserem Schild „Heilig Geist Jülich“ einziehen. Lesungen und Gebete wurden auf großen Monitoren vielsprachig angezeigt. Am internationalen Chor nahmen auch einige von uns teil.
Nachmittags stand ein kurzer Ausflug nach Betharram auf dem Programm, einem Marienheiligtum, zu dem bereits Bernadette als Kind mit ihren Eltern pilgerte.

Am Montag besuchten wir Bartres, dort lebte Bernadette öfter bei ihrer Amme, um ihr Asthma zu lindern – sie hütete dann Schafe. Die Sportlichen unter uns machten den Rückweg nach Lourdes zu Fuß, etwa 5km.

Am folgenden Tag machten wir uns früh auf die Rückreise, um am Abend Nevers zu besuchen. Dort lebte Bernadette bis zu ihrem frühen Tod mit nur 35 Jahren am 16. April 1879 als Ordensschwester im Kloster der Schwestern der Barmherzigkeit Saint Gildard und pflegte die Kranken und Kriegsverletzten mit großem Einsatz. Dreißig Jahre nach ihrem Tod anlässlich ihres Seligsprechungsprozesses öffnete man ihr Grab und fand ihren Körper unverwest, ebenso beim zweiten Öffnen des Sarges beim Prozess der Heiligsprechung. Heute sehen wir sie in einem Sarg aus Glas, geschmückt wie eine Braut.

Am folgenden Morgen machten wir uns durch das schöne Burgund und Lothringen wieder auf die Heimreise, wiederum mit vielen Gebeten und einem weiteren Film über Bernardettes Leben.

Alle TeilnehmerInnen waren beeindruckt von den Erlebnissen während der Fahrt. Sie dankten den beiden Busfahrern, den Brüdern Driessen, für ihre umsichtige Fahrweise und Frau Driessen für den Getränkeservice und das „Dreigangmenue“ (Wurst, Brot und Senf) an den Fahrtagen.

Unser großer Dank galt Pfarrer Frisch, der die Reise besonders gut vorbereitet hatte, für sein Dasein für uns, seine gute Laune und seinen Humor. Wissen Sie, liebe LeserInnen, was „Klöhe“ sind und warum es manchmal dringend nötig sein kann, während der Fahrt eine „Porzellanausstellung“ zu finden?

Marianne Radermacher

 

Foto: privat