… muss man die Feste feiern, wie sie fallen. Und manchmal werden sie besonders groß gefeiert: Wir kennen das bei Ehejubiläen zur Silbernen oder Goldenen Hochzeit, aber auch die „runden“ oder „halbrunden“ Geburtstage sind herausragende Feste.
Pilger der Hoffnung – Heiliges Jahr 2025
So ist es nicht verwunderlich, dass auch der 2025. Geburtstag von Jesus Christus in besonderer Weise begangen wird. Die katholische Kirche hat dazu ein „Heiliges Jahr“, ein „Jubeljahr“, ausgerufen: eine Tradition, die seit dem Jahr 1300 – ursprünglich alle 100 Jahre gedacht, später alle 50, 33 und ab 1475 schließlich alle 25 Jahre – besteht.
Dabei wird angeknüpft an das biblische „Jobeljahr“, ein alle 50 Jahre wiederkehrendes Erlassjahr (Schenat ha jobel), in dem Schulden erlassen und Besitzausgleich an Land gewährt wurden. So sollen im Heiligen Jahr alle Gläubigen eingeladen werden, in besonderer Weise die Liebe und Barmherzigkeit Gottes zu empfangen – etwa durch einen besonderen Jubiläums-“Ablass“, einen „Erlass zeitlicher Sündenstrafen“ (… dazu mag man stehen, wie man will…).
Als Zeichen, dass wir Zugang zur Liebe Gottes finden, dass Gottes Gnade und Barmherzigkeit allen offen steht, werden im Jubeljahr „Heilige Pforten“ geöffnet, besondere Portale an den vier großen päpstlichen Basiliken Roms: Petersdom, Lateranbasilika, Santa Maria Maggiore, Sankt Paul vor den Mauern. Und die Menschen werden eingeladen, durch diese Pforten einzutreten in den Raum der vergebenden und alle umfangenden grenzenlosen Liebe Gottes.
Neben den alle 25 Jahre wiederkehrenden „ordentlichen“ Heiligen Jahren gibt es zu besonderen Anlässen auch sogenannte „außerordentliche Heilige Jahre“ – so etwa 1983 das „Heilige Jahr der Erlösung“ (zum 1950. Jahrestag der Kreuzigung und Auferstehung Jesu Christi), ein „Marianisches Jahr“ (1987-1988) und zuletzt 2015-2016 das von Papst Franziskus ausgerufene „Jahr der Barmherzigkeit“.
Unser jetziges Heiliges Jahr steht unter dem Leitwort „Pilger der Hoffnung“ und ist eine Einladung, das Leben als „Pilger-Weg“ zu verstehen: Ein Weg, der keine Sackgasse ist, kein Irrweg und erst recht kein Wettlauf, bei dem der schnellste der Gewinner ist, sondern ein bewusst aus dem Glauben begangener und im Vertrauen auf Gottes Mitgehen gestalteter Lebensweg, der uns Gott näher bringt.
Die Hoffnung ist es, die uns bewegt, die uns nicht „auf der Strecke bleiben“ lässt. Unter dem Thema „Pilger der Hoffnung“ werden auch viele Wallfahrten und Pilgerreisen in diesem Jahr stehen: so z.B. auch die beiden Wallfahrten nach Lourdes: vom 3. bis 10. September mit Pfr. Frisch als Buspilgerreise und die Flug-Wallfahrt vom 15. bis 19. September mit Diakon Hecker (Lourdesverein Köln).
Und gerade Lourdes ist ja für viele (besonders auch die kranken) Menschen ein Ort der Hoffnung: Jedes Jahr am 11. Februar, dem Jahrestag der ersten Marienerscheinung von Lourdes im Jahr 1858, wird der „Welttag der Kranken“ begangen, in der Hoffnung und im Vertrauen auf den „Heiland“ – auf den, der alles „heil machen“ kann.
Vielleicht werden auch die Trier-Pilger, die Kevelaer-Pilgergruppen sowie die Wallfahrten in unserem Bistum u.v.m. dieses Thema aufgreifen. Auch in unserem neuen „Pastoralen Raum Aldenhoven und Jülich“ werden wir das Thema „Pilger der Hoffnung“ immer wieder aufgreifen und in unterschiedlichen Weisen in den Blick nehmen. Freuen Sie sich auf weitere Informationen in den nächsten Pfarrbriefen!
Möge dieses Jahr 2025 für uns alle ein von der Hoffnung getragenes Gutes Jahr, ein „Jahr des Heils“ werden.
Es grüßt Sie hoffnungsvoll
Pfarrvikar Jürgen Frisch