Abends wird es früher dunkel. Und die dunklen Gedenktage in der nächsten Zeit richten den Blick auf die Finsternis des Todes, des Krieges, der Verachtung und Verfolgung: Allerheiligen und Allerseelen, Gedenken an die Reichspogromnacht und am Volkstrauertag an die Weltkriege.
Dieses Gedenken richtet unseren Blick auf unsere eigene Endlichkeit, auf die Kriege heute, auf unsere Haltung zu Rassismus und Ausgrenzung. Es bleibt nicht beim Erinnern an frühere Ereignisse, sondern wir sind gefragt, welchen Beitrag wir zu Toleranz und friedlichem Miteinander, zum Leben für alle Menschen leisten.
Deshalb ist es schön, dass gerade in diesen dunklen Tagen viele Lichter der Hoffnung entzündet werden. Beim Totengedenken zu Allerheiligen und Allerseelen entzünden wir zu Hause, in den Kirchen und auf dem Friedhof Kerzen, um unserer Hoffnung Ausdruck zu geben, dass die Dunkelheit des Todes nicht das letzte Wort hat, sondern das Leben und die Auferstehung, an die wir glauben.
Zu St. Martin ziehen die Kinder durch die Straßen und setzen damit unzählige Zeichen der Hoffnung auf eine Welt, die nach dem Vorbild des Heiligen Martin von Teilen und Mitleid, von Solidarität und Hilfsbereitschaft bestimmt ist. Die Martinusaktion in Aldenhoven leuchtet über den Ort hinaus in die Region als Engagement ganz verschiedener Gruppen und Vereine für mehr Gerechtigkeit.
Am 9. November versammeln sich Menschen verschiedener Religionen und erklären, dass das Anzünden von Gotteshäusern als Folge von Hass und Verachtung keine Chance bei uns hat. Vielmehr soll ein respektvolles Miteinander von Menschen verschiedener Kulturen und Religionen unser Zusammenleben bestimmen.
Und am Ende des Totenmonats November beginnt schon der Advent, wo an jedem Sonntag, an jedem Tag eine Kerze mehr entzündet wird, um zu zeigen, dass wir hin ein in die dunkle Welt Lichter der Hoffnung entzünden. „Mache dich auf und werde Licht, denn dein Licht kommt!“ So heißt es in einem schönen Adventslied. Jeder und jede kann einen noch so kleinen Beitrag leisten, um die Welt heller zu machen.
Lichter der Hoffnung in dunkler Zeit: Davon sind die nächsten Wochen erfüllt. Möge dieses Licht auch unsere Herzen erfüllen und uns stärken, kleine Lichter der Hoffnung zu entzünden.
Pfr. Hans-Otto von Danwitz
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