Barmen, St. Martinus
Kirchstraße, 52428 Jülich
Patronat: St. Martin von Tours (316-397), Heiliger der Franken. Römischer Soldat aus Ungarn, der in Amiens der Legende nach seinen Mantel mit einem Armen teilte. Nach einer anderen Legende verrieten Gänse sein Versteck, damit er Bischof in Tours werden konnte. Dem hl. Martin geweihte Kirchen sind meist sehr alt. Festtag 11.11.
Aus der Geschichte des Ortes und der Kirche: Barmen ist schon im 14. Jh. Pfarre. Der Turm aus dem 12. Jh. (Grauwacke, Tuff und römische Ziegel; seit 1985/86 verputzt) gehörte schon zu einer romanischen Kirche. Schrittweise entstand im 15. Und 16. Jh. die heutige Kirche. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Kirche wieder schrittweise instand gesetzt unter der Leitung von Architekt Heinz Josef Werth aus Barmen.
Ausstattung: Auffallend der Triumphbogen mit Kreuzigungsgruppe auf einem Apostelbalken, alle aus dem 16. Jh.; Antwerpener Schnitzaltar um 1520; ein Marienaltar stammt aus der Zeit um 1700 wie auch der Taufstein; die Rokoko-Holzkanzel entstand im 18. Jh. Gotische, florale Malerei an der Decke des Südschiffes. Schöne Buntglasfenster: vier Rundfenster der Baronesse von Eltz mit dem christlichen Fisch-Symbol von 1955; eine abstrakte Gestaltung von Hubert Spierling aus derselben Zeit, sieben Fenster von Josef Höttges mit den »Sieben Schmerzen Mariens« aus dem Jahr 1964, ein Fenster desselben Künstlers aus derselben Zeit mit der Vertreibung aus dem Paradies und zwei frei gestaltete Chor-Fenster, ebenfalls von Josef Höttges.
Orgel von 1909, Klais Bonn, 7 Register.
Alte Glocken: eine aus dem 12. Jh. und eine von 1439, gegossen von Kirstgen Klott.
Hinter der Kirche Reste des alten Friedhofs mit einer Grabstätte der Overbacher Salesianer und einer der Familie Raitz von Frentz, der Schloss Kellenberg gehörte.
Haus Overbach
In der Pfarre liegt seit dem 15. /16. Jh. Haus Overbach, heute Kloster und Gymnasium der Oblaten des Hl. Franz von Sales, einer 1872 in der Nachfolge des hl.Franz von Sales (siehe Jülich, St. Franz Sales) gegründeten Ordensgemeinschaft. Die heutige Kapelle wurde nach 1945 erbaut; Farbfenster von Ernst Jansen-Winkel aus dem Jahr 1950 mit Szenen aus dem Leben des Hl. Franz von Sales (unten), die jeweils zu einer Bibelstelle in Beziehung gesetzt sind (oberer Teil).
Beachtenswert
ein an der Kirche beginnender Prozessionsweg in die Barmer Heide mit sieben Bildstöcken (16. Jh.) mit Darstellungen der Sieben Schmerzen Mariens von Benno Werth aus dem Jahr 1974.(Diese sind: Flucht nach Ägypten, Darstellung im Tempel, der zwölfjährige Jesus im Tempel, Begegnung Jesu mit seiner Mutter auf dem Kreuzweg, Kreuzigung, der Leichnam Jesu auf dem Schoß seiner Mutter, Grablegung – Festtag 15.09.).
GPS-Daten
Barmen, St. Martinus, Kirchstraße
GPS 06°18`15“ ÖL-50°56´30“ NB
Overbach
GPS 06°18´21“ ÖL-50°56´37“ NB
Stationen zu den Sieben Schmerzen
1.Station an der Kirche
2.Station GPS 06°18´17“ ÖL-50°56´24“ NB
3.Station GPS 06°18´04“ ÖL-50°56´17“ NB
4.-7.Station in der Barmer Heide
Marienstock, Lanken-/Steinstraße
GPS 06°18´16“ ÖL 50°56´35“ NB
Antonius-Kapelle, Steinweg
GPS 06°17´57“ ÖL-50°56´52“ NB