Beim Juni-Treffen hat der Kreis erstmalig die arabische Gastfreundschaft genossen und wurde zum christlich-islamischen Gespräch durch marokkanischen Tee gestärkt. Dabei ging es um grundsätzliche Fragen des christlich-islamischen Dialogs, wie sie den Katholiken durch das II. Vatikanische Konzil und das folgende päpstliche Sekretariat für die Nichtchristen (ab 1970) vorgelegt wurden. Die Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland beschäftigte sich jüngst ebenfalls mit einer Positionsbestimmung.
In diesem Sinne wollen nun „alle das Vergangene beiseitelassen, uns aufrichtig um gegenseitiges Verstehen bemühen und gemeinsam eintreten für Schutz und Förderung der sozialen Gerechtigkeit, der sittlichen Güter und nicht zuletzt des Friedens und der Freiheit für alle Menschen“ (II. Vatikanum, Erklärung „Nostra aetate, Art.3).
In nächster Zukunft will der Gesprächskreis sich mit den aktuellen Hindernissen auf dem Weg des gegenseitigen Verstehens beschäftigen, wie sie in dem Buch „Wege zum christlich-islamischen Dialog“ von Maurice Borrmans dargelegt werden.
Beim Treffen am Mittwoch, 5. September, im „Islamischen Zentrum“ Jülich, Rochusstraße 55 ging es dabei zunächst um die islamischen Vorurteile gegenüber der Christenheit. Dort kennt man Vorwürfe wie: „Die Schriften der Christen sind verfälscht“ – „Die christlichen Mysterien sind unannehmbar oder zumindest überflüssig“ – „Der christliche Monotheismus ist nicht der vollkommenste“ – „Die Kirche ist eine weltliche Macht“ – „Die Christen sind der Botschaft Jesu untreu geworden“.
Um diese und vielleicht auch einige andere Fragen wird es auch in den weiteren Treffen gehen. Sind Sie daran interessiert, dann nehmen Sie Kontakt auf mit den Mitgliedern des Gesprächskreises.
Alle am fruchtbaren und nachbarschaftlichen Gespräch Interessierten sind herzlich willkommen.
Pfr. i.R. Dr. Peter Jöcken