Rosenkranzmonat Oktober

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Eine todkranke Frau hält etwas fest in der Hand, als ich zu ihr komme. Sie kann nicht mehr sprechen. Doch man spürt, was sie in der Hand hält, ist ihr sehr wertvoll. Die Angehörigen berichten, dass ihre Mutter ein Leben lang mit diesem Rosenkranz gebetet hat, den sie jetzt fest in der Hand hält. Die Worte fehlen, doch die Geste wird zum Gebet.

Das ist keine Magie. Der Rosenkranz ist kein Talisman. Er ist eine Gebetshilfe. Ich kenne viele Menschen, junge und alte, denen hilft er zu beten. Viele finden in diesem Gebet Halt – auch in schweren Zeiten. Wenn ich Beter sehe, die den Rosenkranz in Händen halten, dann frage ich: Was gibt mir Halt?

Wir sind Menschen mit Leib und Seele. Darum glaube ich, dass uns gute Gedanken und Worte allein nicht reichen – besonders wenn in meinem Leben vieles durcheinander geworfen wird. Dann tut es gut, wenn ich mich festhalten kann.

Vielleicht haben Sie bereits etwas, an dem Sie sich festhalten können. Im Rosenkranzmonat Oktober sehe ich in dieser kleinen Gebetsschnur die Frage: Was gibt Dir Halt? Woran hältst Du Dich fest? Sich mit Maria an Jesus festhalten, an seinem Leben, Leiden und Auferstehen, das ist das Rosenkranzgebet – schlicht, in immer gleichen Worten, damit ich sie mir einfach aneignen kann, damit sie ein Halt sind auch für den, dem die Worte fehlen.

Eugen Daigeler, Kaplan in der Pfarreiengemeinschaft Knetzgau, Bistum Würzburg
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Bild: Markus Weinländer
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