Caritassonntag 2023

Kategorie(n): alle Gemeinden, Allgemein

Der Klimawandel gefährdet die Existenzgrundlagen aller Menschen auf der Erde, besonders dort, wo der steigende Meeresspiegel, ausbleibende Regenfälle, Hitze oder Stürme zu unkalkulierbaren Gefahren werden.

Aber auch in Deutschland sind die Folgen der Klimakrise augenfällig. Klimaschutz wäre für viele Menschen gleichbedeutend mit einer Verbesserung der Lebenssituation. Sie würden auch gern selbst mehr für den
Klimaschutz tun, doch oft fehlen die Möglichkeiten: Tickets für Bus und Bahn sind meist ziemlich teuer. Bezahlbare Wohnungen sind oft schlecht gedämmt, sodass lange und viel geheizt werden muss. Unzureichender
Klimaschutz ist eine Frage sozialer (Un-)Gerechtigkeit.

Die Caritas will mit ihrer Jahreskampagne „Klimaschutz, der allen nutzt.“ sichtbar machen: Klimaschutz geht uns alle an. Wenn diejenigen, die mehr Geld haben, auch mehr in Klimaschutz investieren, dann ist das Klimaschutz, der allen nutzt. Und den kann es nur geben, wenn die CO2-Einsparungen der einen nicht durch Mehrverbrauch der anderen aufgefressen werden.

Bus und Bahn müssen billiger werden, um eine attraktive, klimaschonende Alternative zum eigenen Auto zu werden. Wer wenig Geld hat, hat meist kein Auto und ist auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen. Wer also für den Klimaschutz Bus und Bahn billiger macht, handelt sozial. Die Veränderung unserer Mobilität trägt in erheblichem Maße dazu bei, dass wir unsere Klimaziele erreichen. Jeder Schritt hin zu neuer Mobilität ist eine konkrete Verbesserung im Lebensalltag vieler Menschen. Aus diesem Grund macht sich die Caritas dafür stark, dass der öffentliche Nahverkehr massiv ausgebaut und die Mobilitätswende durch günstigere Preise für Bus und Bahn weiter vorangetrieben wird. So wird das Klima aktiv geschützt und gleichzeitig Armut gelindert.

Klimaschutz erfordert Investitionen. Klimaschutz sollte durch die wohlhabenderen Teile der Bevölkerung finanziert werden. Denn diese Menschen haben heute schon das höchste Klimabewusstsein, fordern den Klimaschutz politisch am stärksten ein und können so am meisten bewirken.

Meist sind es ja die Ärmsten, die von Klimaschäden am meisten betroffen sind, weil sie häufig in schlecht gedämmten Wohnungen leben, die in schlechteren Wohnlagen besonders durch Umweltverschmutzung belastet sind.

Die Auswirkungen des Klimawandels sind nicht nur in Deutschland spürbar, sondern auch weltweit. Die Caritas setzt sich schon lange für globale Gerechtigkeit ein. Aber wo Felder verdorren und Brunnen austrocknen, da können Menschen nicht überleben. So wird der fortschreitende Klimawandel viele Millionen Menschen zur Flucht zwingen. Die sozialen Herausforderungen von Flucht einerseits und Aufnahme von Geflüchteten andererseits sind hinreichend bekannt. Engagierter Klimaschutz brächte also mehr soziale Sicherheit.

Die Caritas möchte, dass Deutschland in diesem Prozess vorangeht, weil unser Land nicht unwesentlich zum weltweiten Klimaschaden beigetragen hat. Daher ist es unsere Verantwortung, beherzt und vorbildhaft den Klimaschutz voranzutreiben. Gerechtigkeit in der Welt gibt es nur mit aktivem Klimaschutz vor Ort. Für die Erreichung der Klimaziele muss nicht nur der Bereich der erneuerbaren Energien ausgebaut, sondern Energie insgesamt eingespart werden. Aus diesem Grund wird Wärmedämmung in und an Gebäuden eingefordert und gefördert.

Die Caritas macht sich dafür stark, dass auch günstige Wohnungen und Sozialwohnungen gut gedämmt werden. Das nützt dem Klimaschutz und den Menschen, die in diesen Wohnungen leben, denn zugige und kalte Wohnungen machen krank. Wärmedämmung in günstigen Wohnungen darf aber nicht dazu führen, dass diese nach der Sanierung nicht mehr preiswert sind – sonst werden Menschen mit wenig Geld aus ihrem Zuhause verdrängt. Deshalb braucht es politische Maßnahmen und Anreize, die dafür sorgen, dass die Dämmung aller Wohnungen vorankommt, es aber gleichzeitig Schutz vor Mieterhöhungen durch energetische Sanierung gibt.

Wir alle sind gefragt, wenn Klimaschutz allen nutzen soll!

www.caritas.de/klimaschutz

Unterstützen Sie die Caritas in der Sorge um den Klimaschutz und in den Anliegen der ärmeren Menschen auch hier in Deutschland  – konkret im Jülicher Land – durch Ihr Gebet und Ihre Spende bei der Kollekte am 16. und 17. September oder mit einer Überweisung auf das Pfarreikonto – Stichwort „Caritas“.