Die Schulferien in NRW haben begonnen, das Wetter verspricht gemäß der Jahreszeit schön zu werden und motiviert viele, das Haus zu verlassen. Die wärmeren Tage laden dazu ein, sich mit dem Auto, Flugzeug oder Zug auf den Weg zu machen – sei es, um sich zu entspannen, sich inspirieren zu lassen oder die Welt zu entdecken.
Aber so komfortabel und einfach, wie man heutzutage größtenteils unterwegs ist, konnten die Zeitgenossen der biblischen Geschichten das Reisen nicht erleben.
Denken wir da nur an die Geschichte des barmherzigen Samariters, die anschaulich macht, welche realistischen Gefahren es für Reisende damals gab. Hinzu kommt, dass die Reisebedingungen vor ca. 3000 bis 2000 Jahren definitiv nichts Erholsames an sich hatten. Das in hellenistischer und römischer Zeit ausgebaute Straßennetz konnte das Vorankommen zwar erleichtern, trotzdem waren die Strecken von 20 bis 30 km pro Tag zu Fuß doch sehr beschwerlich. Eine Reise in einem Wagen konnten sich damals nämlich nur sehr reiche Menschen leisten.
In der Bibel finden wir dennoch eine Vielzahl an Geschichten, in der Menschen sich auf den Weg machen: Von Abraham bis Mose über Paulus und natürlich Jesus – um nur die prominentesten Beispiele zu nennen.
Und die Gründe für das „Sich-auf-den-Weg- machen“ sind in der Bibel ebenso zahlreich: Sei es die Flucht von Josef und Maria mit dem neugeborenen Jesuskind nach Ägypten, Ruts Weggang aus ihrer Heimat, um ihre Schwiegermutter zu unterstützen, die Sehnsucht nach dem verheißenen Land, die das Volk Israel durch die Wüste führte, oder die Trauer und Angst der Jünger auf dem Weg nach Emmaus, an dessen Ende Hoffnung und Erkenntnis standen.
Das Unterwegs-Sein zeigt nicht bloß eine von A nach B zurückgelegte Strecke an, sondern mit dem äußeren Aufbruch geht stets eine innere Bewegung einher, oft hält das Unterwegs-Sein eine Gotteserfahrung bereit.
Mit dem Aufbruch – egal wie groß oder klein er auch sein mag – wird der vertraute Boden verlassen und der Reisende muss sich in der fremden Umgebung immer wieder neu orientieren. Eine Situation zwischen aufgeregter Neugier, erhöhter Sensibilität und Wachsamkeit entsteht.
Das Unterwegs-Sein in der Fremde gibt Raum für die Frage des eigenen Verwurzelt-Seins und dem, was wirklich Halt gibt. Jesus Christus bietet uns den Boden, von dem aus wir den Aufbruch wagen können, indem er spricht: „Ich bin der WEG, die Wahrheit und das Leben“ (Joh 14,6).
Unsere Beziehung zu Christus ist niemals Stillstand. Ich persönlich verstehe das Christentum als eine Gemeinschaft, die stetig in der Zeit unterwegs war und in Bewegung bleibt – verbunden und begleitet auf der Reise des Lebens durch IHN.
Das Pastoralteam wünscht Ihnen gesegnete Sommermonate, eine erholsame Zeit und ein gutes Unterwegs-Sein mit Gott.
Pastoralassistentin Linda Schmitt-Thees
Reisesegen
Der Herr wird seine Engel mit dir senden und Gnade zu deiner Reise und deinem Aufbruch geben, damit dir alles gelingt.
Gott spricht:
Und siehe, ich bin mit dir und will dich behüten, wo du auch hinziehst, und will dich heil wieder herbringen in dieses Land.
Denn ich will dich niemals im Stich lassen, ich stehe zu meinem Versprechen, das ich dir gegeben habe.
nach Gen 24,40 und 28,15