Ein Dienst, der im Stillen getan wurde und der Seelsorge pur ist bei Schwer- oder Sterbenskranken und den Angehörigen, muss bis auf weiteres ausgesetzt werden: die Priester-Rufbereitschaft. Bisher war einer der Priester in wechselndem Turnus an allen Tagen über die Telefonzentrale des Krankenhauses tagsüber erreichbar, besonders wegen des Sakraments der Krankensalbung. Da seit September aber nur noch zwei Priester dafür zur Verfügung stehen, kann der Dienst nicht mehr den Erwartungen gerecht werden.
Der Dienst ist gern in Anspruch genommen worden: Ca. 90% der Anfragen kamen aus dem Krankenhaus, der Rest aus den Altenheimen, aber auch gelegentlich aus Privathäusern. Im Durchschnitt wurde der Dienst ungefähr 2-5 Mal wöchentlich angefragt. Bei Wetterlagen, die die Kondition gerade alter Menschen überfordern, waren es auch schon mal 8 Rufe in einer Woche.
Ob ein neuer Dienst entstehen wird, damit überhaupt Menschen in solchen Situationen Beistand zugesprochen bekommen – etwa durch hauptamtliche oder ehrenamtliche Seelsorger/innen über den Dienst der Krankenhausseelsorge hinaus, muss sich zeigen. In anderen Krankenhäusern und Pfarren gibt es bereits solch einen Dienst, vielleicht wird sich das auch hier in Jülich entwickeln.
Bei zukünftigen Anfragen zum Besuch durch einen Priester bitte ich Sie, persönlich und direkt einen Priester anzusprechen oder im Zentral-Pfarrbüro während der telefonischen Erreichbarkeit anzurufen – Tel.: 02416 2323. Das Büro wird dann versuchen einen Kontakt zu einem Priester herzustellen, wie es bereits bisher gewesen ist, wenn Menschen bewusst einen priesterlich-sakramentalen Beistand gesucht haben. Dies wird jedoch in der Regel länger dauern als bisher zu Zeiten der Rufbereitschaft.
Pastor Josef Wolff