… diese Redensart – aus einem Gedicht von Hermann Adam von Kamp – haben Sie sicher schon einmal gehört oder selber gebraucht. Ja, alles neu macht der Mai – in diesem Mai 2016 wird in vielerlei Hinsicht alles neu:
Im Mai feiern wir immer noch Ostern (im Osterfestkreis), das Fest der Auferstehung, des neuen Lebens: Wie eine Raupe, die ihren Raupenleib verlassen hat, um in der neuen, verwandelten Schmetterlings-Gestalt zu leben, so hat unser Herr Jesus Christus die Macht und Dunkelheit des Todes überwunden und ist zu einem neuen strahlenden Leben auferstanden. Das ist unser Glaube: Die Auferstehung und das neue, unvergängliche Leben bei Gott wird auch uns geschenkt werden.
Im Mai feiern wir Christi Himmelfahrt: Jesus wird in den Himmel aufgenommen. Im Englischen gibt es für den Begriff Himmel zwei Wörter. Das eine Wort – sky – meint den blauen oder wolkenverhangenen Himmel über uns. Mit dem anderen Wort – heaven – ist ein anderer Himmel, ein anderer Raum gemeint, der nicht geographisch fixiert ist. Heaven ist da, wo Gott ist, und dorthin geht Jesus bei seiner Himmelfahrt. Bevor Jesus aber zu Gott geht, gibt er seinen Jüngern den Auftrag, in der Welt Zeugnis für ihn zu geben. Dieser Auftrag an die Jünger gilt auch für uns Christen heute immer noch.
Im Mai feiern wir das Pfingstfest: Gott schenkt seiner Kirche den Hl. Geist – den göttlichen Beistand, der die Menschen mutig macht, den toten Punkt zu überwinden, Eingefahrenes hinter sich zu lassen, aufzubrechen und neu zu beginnen. Durch Gottes Geist kommt Bewegung und frischer Wind über die Jünger, über die Kirche, über uns. Dadurch wird alles verändert. Der Geist macht alles neu!
Im Mai feiern wir als Pfarrei Heilig Geist unser Patronatsfest: In diesem Jahr wird in unserer Pfarrei mit diesem Fest auch etwas Neues starten. Wir haben in den vergangenen Monaten schon viel darüber gesprochen und berichtet: Es wird ab Sommer drei sog. Seelsorgebereiche geben, denen jeweils ein/e hauptamtliche/r Ansprechpartner/in zugeordnet ist – jeweils ein/e Gemeindereferent/in. Zusammen mit den Menschen vor Ort in den Gemeinden wird so in Zukunft das gemeindliche Leben getragen und gestaltet und der Glauben gelebt und gefeiert – in Zusammenarbeit mit Priestern und Diakon.
Im Mai feiern wir das Fest Fronleichnam: Wir feiern die Gegenwart Jesu im Brot. Wir verlassen unsere geschützten Kirchenräume und gehen mit ihm in Gestalt des eucharistischen Brotes auf die Straße! Mit den Prozessionen durch die Straßen unserer Stadt und unserer Dörfer bekennen wir uns öffentlich zu unserem Glauben und unserer Zugehörigkeit zur Gemeinschaft der Kirche – auch in diesem Jahr wieder aufs Neue!
Der Mai 2016 hat es wahrlich „in sich“ mit Er-neu-erungen! Neues macht uns Menschen manchmal Angst. Neues bringt Unruhe in unser doch oft so gut eingerichtetes Leben, in unsere liebgewonnenen Gewohnheiten, in unsere festgefahrenen Meinungen und (Vor-)Urteile … Neues ist aber auch eine Herausforderung. Neues hält und macht lebendig!
Nix bliev wie et is…, heißt es so schön im kölschen Grundgesetz. Und der Dichter Hermann Hesse schreibt im Gedicht Stufen:
„Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe bereit zum Abschied sein und Neubeginne … Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.“
Neues braucht uns also nicht zu erschrecken oder abzuschrecken. Lassen wir uns doch einfach immer wieder mit Mut und Zuversicht auf Neues ein. Wir können sicher sein: Wir gehen unsere Wege nicht allein durch diese Zeit. Er begleitet uns und schenkt uns Kraft, Mut, Ideen und Ausdauer für die nächsten Schritte.
So wünsche ich Ihnen von Herzen, dass Sie neu-gierig bleiben auf das, was Gott noch mit uns vor hat ….!
Gemeindereferentin Claudia Tüttenberg