Für den Menschen ist das Gebet zu Gott, dem Schöpfer und Erhalter der Welt, sehr wichtig, auch wenn viele Menschen heute meinen, in ihrem Leben ohne Gott auskommen zu können. Schon früh im Christentum gab es feste Gebetszeiten für Ordensleute und andere Kleriker zum gemeinsamen Chorgebet (Brevier). Nach diesem Vorbild wollten auch die getauften Laien beten, aber von den durchweg lateinischen Psalmgesängen und Gebeten verstanden sie nichts. Deshalb suchten sie nach einfachen, volkstümlichen Formen des Gebets. Ein solches ist der Rosenkranz! Und auch die Andacht ist so entstanden. Auch wenn es heute andere Arten von Gottesdiensten gibt – für Menschen jeden Alters und in den verschiedensten Formen – und auch wenn der Rosenkranz von vielen als unmodern belächelt wird – er ist und bleibt das einfachste christliche Meditationsgebet. Wenn er nicht einfach nur „heruntergerasselt“ wird, so werden im Gebet der verschiedenen Gesätze im freudenreichen, lichtreichen, schmerzhaften, glorreichen und trostreichen Rosenkranz die Grundwahrheiten des christlichen Glaubens offenbar. Außerdem ist er natürlich ein intensives Gebet zur Gottesmutter, die wir Christen als unser aller Mutter verstehen, an die wir uns mit allen großen und kleinen Sorgen und Freuden wenden können. Der Oktober ist von der Kirche als besonderer Rosenkranzmonat festgelegt worden. Deswegen feiern wir jetzt – zusätzlich zu den regelmäßig stattfindenden Rosenkranzgebeten – in vielen Gemeinden Rosenkranzandachten, zu denen wir sehr herzlich einladen.